Eine Wahnsinnsstory!

Jetzt auch als E-Book erhältlich

Günter Hochgürtels neuer Roman 

„Wann gibt es endlich einen neuen Roman“, wurde Günter Hochgürtel in den letzten Jahren immer wieder gefragt. Nachdem sein im Selbstverlag erschienenes Werk „Landlust“ in der Eifelregion 2015 für Furore gesorgt hatte, ließ sich Frontmann der Eifelrockband „Wibbelstetz“ reichlich Zeit mit einem neuen Buch. Doch  jetzt ist es endlich so weit: „Zweimal Orient und zurück“ lautet der Titel des Romans, den Günter Hochgürtel wiederum nach einer wahren Geschichte geschrieben hat.

Ein Roman wie eine Netflix-Serie: Immer wenn Autor Günter Hochgürtel von Bekannten gebeten wird, etwas über den Inhalt seines neuen Werks zu erzählen, fragt er: „Habt ihr eine halbe Stunde Zeit?“ Die schier unglaubliche Geschichte, die Hochgürtel auf über 350 Buchseiten entfaltet, ist wahr, ist wirklich passiert.

Rosina Sedlacek, eine junge Frau aus der Wiener Vorstadt, lässt Anfang der 1950er Jahre ihre beiden Kinder bei Mann und Schwiegermutter zurück, um in einem Krankenhaus in Kairo zu arbeiten. In Ägypten steigt sie rasch zur Direktorin des Hospitals auf. Sie wechselt wenig später in ein Hospital nach Gaza, wo sie einen verwitweten Richter heiratet, der kurz nach der Geburt der gemeinsamen Tochter stirbt. Danach begibt sich Rosina mit ihren Kindern auf eine abenteuerliche Reise von Palästina quer durch Europa nach Berlin und wieder zurück in den Orient, wo sie ein neues Glück findet.

So kann man den Inhalt von „Zweimal Orient und zurück“ knapp zusammenfassen. Die Titelheldin ist eine mutige, rastlose Frau, die sich über alle Konventionen hinweg setzt und ihren Kindern einiges zumutet, als sie beispielsweise mit dem Fahrrad von Hannover zurück in den Orient fahren will. Eine Frau, die mit dem späteren ägyptischen Präsidenten Anwar el Sadat, wie Fotos belegen, in den Bars in Kairo feuchtfröhliche Feste feierte und die im Gaza-Konflikt als Rot-Kreuz-Vertreterin zu den israelischen Militärs marschierte, um diese mit Erfolg dazu aufzufordern, ihre ägyptischen Kriegsgefangenen ordentlich zu behandeln.  Eine Frau, die ohne Sprachkenntnisse und höhere Schulbildung in einem fremden Land Kontakte bis in die höchsten politischen Kreise knüpft, um wenig später in der DDR und in einem Berliner Obdachlosenheim zu landen. Eine Frau, die auch in ausweglosen Situationen den Kopf oben behält und sich nicht kleinkriegen lässt.

Günter Hochgürtel entwickelt die Geschichte als neutraler Erzähler in einem gut lesbaren, flüssigen Stil – schließlich arbeitete er 40 Jahre als Redakteur des „Kölner Stadt-Anzeiger“. Allerdings lässt er zwischendurch die noch lebenden Kinder der Rosina Sedlacek (der Originalname wurde verändert) zu Wort kommen, was dem Roman eine zusätzliche emotionale Note verleiht. Die Tochter der Titelheldin hatte ihn auf die Idee gebracht, diese ungewöhnliche Familiengeschichte für die Nachwelt aufzuschreiben. Ihre Brüder sprachen ihre Erinnerungen an die abenteuerliche Reise vom Orient nach Europa und wieder zurück für den Autor ins Diktafon.

Günter Hochgürtel hat 2015 bereits einen Roman unter dem Titel „Landlust“ veröffentlicht, der ebenfalls auf einer wahren Begebenheit basiert. Ein früherer Roman des Autors erschien 2011 unter Pseudonym im Kölner Bastei-Lübbe-Verlag. Ein weiterer Roman, ebenfalls unter Pseudonym, wurde im Oktober 2021 in einem Hamburger Verlag publiziert.

Interview mit Autor Günter Hochgürtel

Frage: Herr Hochgürtel, warum hat es so lange gedauert, bis Sie Ihrem Romandebüt „Landlust“ ein neues Werk folgen ließen?

Günter Hochgürtel: Unter anderem weil ich 2017 eine neue CD mit hochdeutschen Liedern („Und doch muss ich weiterzieh‘n“) veröffentlicht habe. Da steckt eine Menge Arbeit und Energie drin. Und auch deshalb, weil ich einfach keinen überzeugenden Plot für ein neues Buch hatte, wenn man mal ehrlich ist.

Frage: Und wann ist Ihnen die Idee zu ihrem aktuellen Roman gekommen?

Hochgürtel: Das war wirklich ein unglaublicher Zufall. Ich war bei Muna eingeladen, einer Künstlerin aus Nideggen. Weil arabische Gerichte gereicht wurden, habe ich sie gefragt, ob sie irgendeine Verbindung zum Orient hätte. Und zu meiner Überraschung hat sie mir erzählt, dass sie Halbaraberin ist.

Der Autor

Interview mit Günter Hochgürtel